Der Pessimismus in Apotheken bezüglich ihrer wirtschaftlichen Lage und des anhaltenden Nachwuchsmangels nimmt zu. Gleichzeitig werden die Forderungen nach stabilen Rahmenbedingungen und einer spürbaren Honorarerhöhung gegenüber der Politik immer deutlicher. Laut einer repräsentativen Meinungsumfrage von IQVIA im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände glauben rund 63,6 Prozent der Inhaber, dass sich die wirtschaftliche Lage ihrer Apotheke in den nächsten zwei bis drei Jahren verschlechtert. Wenn eine Stelle für einen Apotheker oder eine Apothekerin ausgeschrieben wird, rechnen 40,4 Prozent der Befragten mit keiner einzigen Bewerbung.
Die Befragung zeigt auch den wirtschaftlichen Druck, unter dem die Apotheken stehen. Neun von zehn Apothekern und Apothekerinnen wünschen sich bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen und setzen diese auf die politische Tagesordnung. 80 Prozent der Befragten halten eine Erhöhung des Festzuschlags für rezeptpflichtige Arzneimittel sowie dessen Dynamisierung für oberste Priorität.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening kommentierte die Ergebnisse des Apothekenklima-Index 2023 wie folgt: „Die Apotheken arbeiten hart, haben aber den Eindruck, dass ihr Einsatz nicht ausreichend wahrgenommen, gewürdigt oder angemessen honoriert wird“. Die Apothekenschaft fordert eine Erhöhung des Honorars pro verordnetem Medikament auf 12 Euro. Overwiening betonte auch den Rückgang der Apothekenzahlen und die fehlenden Zukunftsperspektiven für die Apotheken.
In diesem Jahr findet der Deutsche Apothekertag in Düsseldorf statt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wird sich mit einem Grußwort an die Apothekerschaft wenden. ABDA hatte dem Minister zuvor sechs Fragen zur zukünftigen Arzneimittelversorgung gestellt. Während dieser Zeit werden viele Apotheken von 13 bis 16 Uhr geschlossen sein, um dem Minister zuzuhören.
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