Bundeselternrat strebt Einigkeit über Kleiderordnung an Schulen an

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Bundeselternrat strebt Einigkeit über Kleiderordnung an Schulen an



Berlin – Der Bundeselternrat hat angesichts des Vorschlags von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, eine Einheitskleidung an Schulen einzuführen, dazu aufgerufen, Regeln für die Bekleidung an Schulen festzulegen. Die Vorsitzende des Bundeselternrats, Christiane Götte, empfiehlt den Schulen, einen Konsens über eine Kleiderordnung zu finden und diese in die Schulordnung aufzunehmen. Bei einem Verstoß sollten Konsequenzen folgen und Schüler nach Hause geschickt werden können, um sich angemessen anzuziehen. Der Fokus liegt dabei oft auf Kleidung, die als unangemessen, zerrissen oder zu freizügig angesehen wird.

Gleichzeitig betont Götte, dass es im föderalen System Deutschlands schwierig sei, eine allgemeine Kleiderordnung an Schulen durchzusetzen. Dennoch sehen viele Eltern den Vorteil einer Schuluniform oder Einheitskleidung. Eine einheitliche Regelung würde ihnen den Alltag erleichtern und morgendliche Diskussionen über angemessene Kleidung vermeiden. Auf der anderen Seite gibt es auch Eltern, die aufgrund eigener Erfahrungen gegen zu viele Regeln sind und Kleidungsvorschriften ablehnen.

Der Deutsche Lehrerverband lehnt ebenfalls feste Regeln ab und betont die Bedeutung der Freiheit, Selbstbestimmung und Mündigkeit in Deutschland. Es sei kaum möglich, detaillierte Vorgaben zur Länge eines T-Shirts zu formulieren. Der Trend zu legerer Kleidung sei jedoch gesellschaftlich bedingt. Schule sei jedoch kein Ort für Strand- oder Clubbekleidung.

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) ist der Meinung, dass Schuluniformen und Einheitskleidung das Selbstbestimmungsrecht von Eltern und Kindern beeinträchtigen. Außerdem löse eine Einheitskleidung keine soziale Ungerechtigkeit. Durch Accessoires wie Federtaschen könnten Eltern ihren sozialen Status demonstrieren. Schuluniformen fördern zudem veraltete Rollenmuster und verstärken geschlechtsspezifische Unterschiede. Es gebe in der Gesellschaft und an Schulen eine Vielfalt, die durch Einheitskleidung nicht gerecht wird. Finanziell benachteiligte Haushalte dürften zudem nicht zusätzlich belastet werden.



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