Beim Fußball gibt es immer wieder hitzige Diskussionen über strittige Schiedsrichterentscheidungen. Um Fehlentscheidungen zu vermeiden, wird jedes professionelle Fußballspiel in der Regel von einem Hauptschiedsrichter auf dem Feld geleitet, der von zwei Linienrichtern und einem 4. Offiziellen unterstützt wird. Zusätzlich gibt es häufig einen Video-Assistenten, der strittige Entscheidungen auf einem Fernseher analysiert und den Hauptschiedsrichter informiert. Deutsche Forscher haben nun das Verhältnis der Körpergröße von Schiedsrichtern und Fußballspielern analysiert und herausgefunden, dass kleinere Schiedsrichter größere Fußballspieler strenger bestrafen, um ihre vermeintlich geringere körperliche Dominanz zu kompensieren. Ob diese These tatsächlich haltbar ist, muss jedoch noch von der Fachwelt überprüft werden.
Die Forscher haben die Daten der deutschen Bundesliga der Männer zwischen 2014 und 2021 analysiert und dabei mehr als 2.340 Spiele von männlichen Schiedsrichtern untersucht. Laut der Studie neigen kleinere Schiedsrichter dazu, bei größeren Spielern eher ein Foul zu pfeifen und eher zu gelben Karten zu greifen. Die Neigung, härter zu bestrafen, sei zehn Prozent höher, wenn die Spieler deutlich größer als die Schiedsrichter sind, verglichen mit Situationen, in denen die Spieler und Schiedsrichter in der Körpergröße ähnlich sind.
Die Forscher vermuten, dass der sogenannte „Napoleon-Komplex“ dafür verantwortlich sein könnte. Diese Theorie besagt, dass Menschen von geringerer Körpergröße eher aggressiv oder dominant auftreten, um ihre geringe Größe auszugleichen. Frühere Studien haben jedoch gezeigt, dass die Kompensationsversuche weniger mit der tatsächlichen Körpergröße zu tun haben, sondern mit dem Wunsch, größer zu sein. Menschen, die gerne größer wären, neigen zu narzisstischen oder manipulativen Zügen.
Die Studie zeigt auch, dass kleinere Spieler um 16 Prozent weniger bestraft werden als Spieler, die ähnlich groß sind wie der Schiedsrichter. Groß zu sein, scheint also mit einer gewissen Gelassenheit einherzugehen. Die Forscher glauben, dass eine Voreingenommenheit in Bezug auf die Körpergröße auch in anderen Bereichen, wie Vorstandsetagen, Bewerbungsverfahren, und Leistungsbewertungen, weit verbreitet ist, und dass diese, ähnlich wie,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,