AfD-Abgeordneter in Berlin wegen Hitlergruß angeklagt
Aktuelle Anklage wegen verfassungswidriger Kennzeichen
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Mitglied der Alternative für Deutschland (AfD) im Bundestag erhoben. Der 60-jährige Abgeordnete, dessen Name nicht veröffentlicht wurde, wird beschuldigt, den Hitlergruß im Reichstagsgebäude gezeigt zu haben. Laut den Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich um die Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen. Im Oktober 2025 wurde die Immunität des Abgeordneten aufgehoben, was die Strafverfolgung ermöglichte. Der Vorfall soll sich am 22. Juni 2023 zugetragen haben, als der Abgeordnete einen Parteikollegen im Garderobenbereich des Bundestags mit einem Hitlergruß begrüßte. Diese Geste, die eng mit der nationalsozialistischen Ideologie verknüpft ist, ist in Deutschland und Österreich gesetzlich verboten. Es wird davon ausgegangen, dass der Angeklagte sich über die Wahrnehmbarkeit seiner Geste für andere Menschen im Klaren war, was die Vorwürfe gegen ihn unterstützt.
Immunität der AfD-Politiker aufgehoben
Im Oktober 2025 entzog der Bundestag die Immunität von zwei weiteren AfD-Politikern: Stephan Brandner und Matthias Moosdorf. Dieser Schritt öffnete den Weg für strafrechtliche Ermittlungen gegen die beiden Abgeordneten. Im Fall von Moosdorf wird ein mutmaßlicher Hitlergruß als Grund für die Aufhebung der Immunität genannt. Dies wirft Fragen zu seinem Verhalten und den Standards innerhalb seiner Partei auf. Moosdorf war in der Vergangenheit bereits in einen internen Konflikt verwickelt, nachdem er Anfang September eine nicht genehmigte Russlandreise unternommen hatte; die Konsequenz war ein Ordnungsgeld in Höhe von 2.000 Euro, das er zahlen musste.
Vorwürfe gegen Stephan Brandner
Stephan Brandner, der stellvertretende Bundessprecher der AfD, sieht sich ebenfalls mit ernsten Vorwürfen konfrontiert. Ihm wird vorgeworfen, eine Journalistin beleidigt zu haben, indem er sie als „Faschistin“ bezeichnete. Brandner ist nicht neu in der Kritik, denn bereits in der vergangenen Wahlperiode wurde ihm die Immunität entzogen. Diese fortlaufenden Konflikte innerhalb der AfD-Fraktion reflektieren die Herausforderungen und Spannungen, die innerhalb der Partei bestehen, insbesondere in Bezug auf die öffentliche Wahrnehmung und das eigene Verhalten ihrer Mitglieder. Die Vorwürfe gegen beide Politiker könnten nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch das öffentliche Image der Partei belasten.
Auswirkungen auf die AfD
Die Entwicklungen rund um die Anklagen und die Immunitätsentzüge zeigen, dass die AfD immer wieder in das Kreuzfeuer der öffentlichen und politischen Diskussionen gerät. Die Partei, die sich selbst oft als Opfer von politischer Verfolgung darstellt, muss sich kritisch mit dem Verhalten ihrer Mitglieder auseinandersetzen. Die Ermittlungen könnten nicht nur rechtliche Implikationen nach sich ziehen, sondern auch die politische Strategie sowie die Wählerschaft der AfD beeinflussen. In einem politischen Klima, das von Misstrauen und Fragmentierung geprägt ist, wird es für die AfD zunehmend herausfordernd, ihre Position zu behaupten und das Vertrauen der Wähler zu gewinnen.
Fazit: Die anhaltenden Herausforderungen der AfD
Die aktuellen Vorfälle unterstreichen die erheblichen Herausforderungen, mit denen die AfD konfrontiert ist. Die rechtlichen Auseinandersetzungen der Abgeordneten sowie die damit verbundenen öffentlichen Kontroversen könnten schwerwiegende Auswirkungen auf die interne Dynamik der Partei und ihre politische Zukunft haben. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten, insbesondere im Hinblick auf die Reaktionen der Wählerschaft und die strategischen Entscheidungen der Parteiführung.

