Aktuelle Entwicklungen der Adidas-Aktie

Die Adidas-Aktie hat am Freitag eine positive Entwicklung verzeichnet und stieg um nahezu zwei Prozent. Dies führte dazu, dass die Aktie eine bedeutende technische Marke überstieg. Auslöser für diesen Anstieg war überraschenderweise ein Konkurrent aus den USA: das Sportbekleidungsunternehmen Lululemon berichtete von einem Umsatzwachstum von 46 Prozent auf dem chinesischen Festland. Diese Meldung weckt die Hoffnung, dass auch Adidas von einem möglichen Comeback im chinesischen Markt profitieren könnte, nachdem die Verkaufszahlen in diesem wichtigen Markt zuletzt eher durchwachsen waren.

Mit dem Kursanstieg erreichte die Adidas-Aktie einen Wert von bis zu 169,30 Euro, schloss jedoch bei 167,50 Euro. Ein wichtiger Indikator ist, dass die 38-Tage-Linie übertroffen wurde, was ein kurzfristiges Kaufsignal darstellen könnte. Adidas selbst hat für das dritte Quartal ein währungsbereinigtes Wachstum von 11 Prozent in der Region Greater China vermeldet, bleibt jedoch seit Jahresbeginn mit einem Minus von 29 Prozent hinter den Erwartungen zurück.

Marktentwicklung in China und deren Einfluss auf Adidas

Die beeindruckenden Quartalsresultate von Lululemon kommen zu einem entscheidenden Zeitpunkt und deuten auf eine steigende Nachfrage nach westlichen Sportmarken in China hin. Diese Entwicklung könnte für Adidas von Bedeutung sein, da das Unternehmen im dritten Quartal währungsbereinigt bereits ein Wachstum im zweistelligen Bereich in der Region verzeichnen konnte. Dies könnte darauf hindeuten, dass sich die Kauflaune der chinesischen Verbraucher stabilisiert. Der Markt in Greater China gilt als einer der strategisch wichtigsten Wachstumsmärkte für Adidas, weshalb positive Signale aus diesem Gebiet den Erwartungen zufolge dazu beitragen könnten, die Erholung des Unternehmens in den kommenden Quartalen zu beschleunigen.

Technische Analyse und langfristiger Trend

Mit dem Anstieg über die 38-Tage-Linie hat sich die Adidas-Aktie einen kurzfristigen Aufwärtstrend etabliert. Dennoch liegt der 200-Tage-Durchschnitt, der sich bei circa 191 Euro befindet, noch rund zwölf Prozent über dem aktuellen Kurs, was auf einen weiterhin abwärts gerichteten langfristigen Trend hinweist. Das 52-Wochen-Tief wurde am 20. November bei 149,95 Euro verzeichnet. Seit diesem Tiefpunkt hat sich die Aktie um mehr als zwölf Prozent erholt, was ein gewisses Maß an Optimismus zeigt, auch wenn die Gesamtsituation weiterhin angespannt bleibt.

Diskrepanzen zwischen Umsatz und Aktienkurs

Trotz eines bemerkenswerten Quartals, in dem ein Umsatz von 6,63 Milliarden Euro und eine angehobene Gewinnprognose von rund 2 Milliarden Euro vermeldet wurden, hat die Aktie seit Jahresbeginn etwa 30 Prozent an Wert verloren. Die Ursachen dieser Diskrepanz sind vielschichtig und liegen größtenteils außerhalb des operativen Geschäfts. Die US-Strafzölle aus der Trump-Administration drücken die Gewinnmargen, während Währungseffekte allein im dritten Quartal zu einem Umsatzverlust von 300 Millionen Euro führten. Des Weiteren sehen sich Einzelhändler in den USA, laut CEO Bjørn Gulden, gezwungen, verkaufsfördernde Rabatte anzubieten, um im aktuellen Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.

Marktprognosen und Analystenbewertungen

Die Deutsche Bank hat zwar ihr Kursziel von 280 auf 230 Euro reduziert, empfiehlt jedoch weiterhin den Kauf der Aktie. Analysten prognostizieren ein durchschnittliches Kursziel von 226,25 Euro, was ein Potenzial von über 35 Prozent im Vergleich zum aktuellen Kurs bedeutet. RBC Capital Markets hat in einer aktuellen Analyse die „Outperform“-Bewertung bestätigt; Verkaufsempfehlungen großer Investmenthäuser sind derzeit kaum zu finden.

Für das Gesamtjahr 2025 wird ein Gewinn pro Aktie von 7,55 Euro erwartet, was signifikant über den 4,28 Euro des Vorjahres liegt. Auch die Dividende dürfte von 2,00 auf 2,88 Euro steigen. Die nächsten Quartalszahlen werden am 11. März 2026 veröffentlicht. Inwieweit die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in Nordamerika bereits zu einer positiven Entwicklung des Unternehmens beitragen kann, bleibt abzuwarten.

Fazit: Ausblick auf die Adidas-Aktie

Die aktuellen Entwicklungen der Adidas-Aktie lassen auf einen potenziellen Turnaround hoffen, sowohl durch positive Signale im chinesischen Markt als auch durch technische Erholungen. Trotz der weiterhin schwierigen Ausgangslage bleibt die Einschätzung der Analysten überwiegend optimistisch. Voraussichtlich wird Adidas in den kommenden Quartalen genauer unter die Lupe genommen, um zu bewerten, ob das Unternehmen den notwendigen Wachstumsschub generieren kann.