Barrick Gold: Drastische Kurswende in Sicht
Der Hedgefonds Elliott Management, als bedeutender Aktionär von Barrick Gold, fordert eine umfassende Reorganisation des Unternehmens. Insbesondere wird eine Aufspaltung des Konzerns in zwei separate Firmen diskutiert. Ziel dieser Überlegungen ist es, die internationalen von den nordamerikanischen Vermögenswerten klarer zu trennen.
Machtspiel um Barrick Gold
Elliott Management hat sich mit einer Investition von mindestens 700 Millionen US-Dollar unter die Top-Ten-Aktionäre von Barrick Gold eingekauft. Dieser aktivistische Investor ist bekannt für seine aggressiven Ansätze zur Umstrukturierung von Unternehmen. Mit dem neuen Einfluss wird frischer Wind in die Unternehmensstrategie von Barrick Gold gebracht. Der Zeitpunkt ist besonders bedeutend, da CEO Mark Bristow kürzlich unerwartet das Unternehmen verlassen hat. Inmitten dieser Unsicherheiten steht nun die Neuausrichtung des gesamten Unternehmens zur Debatte.
Die Möglichkeit einer radikalen Aufspaltung
Im Zentrum der Diskussion steht die potenzielle Zerschlagung des traditionellen Barrick-Konzerns. Der Vorstand prüft, ob eine Aufspaltung in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen sinnvoll wäre. Auf der einen Seite dürfte ein Unternehmen die nordamerikanischen Vermögenswerte übernehmen, zu denen hauptsächlich die Goldminen in Nevada sowie das Fourmile-Entwicklungsprojekt gehören. Auf der anderen Seite könnte sich das zweite Unternehmen um die internationalen Assets in Afrika und Asien kümmern. Zudem wird auch ein kompletter Verkauf der afrikanischen und pakistani Beteiligungen in Betracht gezogen.
Hinter diesen Überlegungen steckt ein langanhaltender Frust seitens der Investoren. Trotz eines Anstiegs der Goldpreise hat die Aktie von Barrick Gold in den letzten fünf Jahren hinter der Konkurrenz zurückbleiben müssen. Die geopolitischen Risiken, insbesondere in Bezug auf internationale Vermögenswerte wie den Konflikt mit der malischen Militärregierung, haben sich negativ auf die Unternehmensbewertung ausgewirkt.
Strategische Neuausrichtung im Fokus
Die Neuausrichtung der Unternehmensstrategie zeigt sich zunehmend in den getroffenen Entscheidungen. So hat eine Tochtergesellschaft von Barrick erst vor kurzem eine Option zur Übernahme von bis zu 75 Prozent am Lewis-Goldprojekt in Quebec unterzeichnet. Diese Entscheidung entspricht den Ankündigungen des interimistischen CEO Mark Hill, das Wachstum auf die nordamerikanischen und dominikanischen Minen zu konzentrieren. Die mögliche Aufspaltung könnte jedoch auch die Bemühungen des ehemaligen CEO Bristow zunichte machen, der Barrick 2019 durch die Übernahme von Randgold stark in Afrika expandierte. Was als Diversifizierungsstrategie gedacht war, wirkt sich heute wie eine Bremse auf das Unternehmenswachstum aus.
Analysten sind sich einig: Eine Trennung der Vermögenswerte könnte den wahren Wert des Unternehmens zum Vorschein bringen. Allein die Nevada-Operationen könnten als eigenständiges Unternehmen zu den wertvollsten Goldproduzenten weltweit aufsteigen und 2024 sogar 42 Prozent der Goldförderung ausmachen.
Potenzial für eine Wertsteigerung
Die aktuelle Situation sorgt zunehmend für Bewegung an den Märkten. Die US-gehandelten Aktien von Barrick Gold verzeichneten im vorbörslichen Handel einen Anstieg von 2,7 Prozent. Analysten, darunter auch solche von Jefferies, haben ihre Bewertungsprognosen nach oben revidiert, was auf optimistische Erwartungen bezüglich einer fokussierteren und risikoärmeren Unternehmensstruktur hinweist. Die zentrale Frage bleibt, ob Barrick Gold den Mut aufbringen kann, eine tiefgreifende Veränderung in der Unternehmensstrategie zuzulassen.
Der Druck von Elliott Management und die Diskussionen innerhalb des Aufsichtsrats deuten auf eine mögliche historische Wende hin. Die kommenden Quartalszahlen könnten ein entscheidender Schritt in Richtung einer umfassenden Transformation des Traditionsunternehmens darstellen.
Fazit: Eine mögliche Wende in der Unternehmensgeschichte
Die Entwicklungen rund um Barrick Gold markieren möglicherweise den Beginn einer bedeutenden Transformation. Die Überlegungen zu einer Aufspaltung, unter dem Druck eines mächtigen Aktionärs, könnten weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmensstruktur und die Marktposition von Barrick haben.

