Zwei Drittel der Deutschen machen bereits davon Gebrauch
Nutzung von künstlicher Intelligenz
KI-Tools: Zwei Drittel der Deutschen nutzen diese bereits
Laut einer aktuellen Umfrage von KPMG verwenden 66 Prozent der Deutschen Künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Lebensbereichen. Doch nur 32 Prozent zeigen sich optimistisch gegenüber den Resultaten, die von diesen Technologien geliefert werden. Der Einsatz von KI erzeugt sowohl positive als auch negative Erfahrungen bei den Nutzern.
Aktuelle Nutzung von KI in Deutschland
Eine umfassende Erhebung zeigte, dass 66 Prozent der deutschen Bevölkerung KI-Tools in privaten, beruflichen oder studienbezogenen Kontexten einsetzen. Dieses Ergebnis steht jedoch im Kontrast zu dem geringen Vertrauen, das viele in die von KI generierten Informationen setzen. Nur 32 Prozent der Befragten geben an, diesen Resultaten Glauben schenken zu können. Viele Befragte schildern, dass mangelnde Kenntnisse und fehlende Richtlinien ihre Skepsis gegenüber der Nutzung von KI verstärken. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland in dieser Hinsicht deutlich unter dem Durchschnitt. Diese Daten stammen aus dem KPMG-Länderbericht „Trust, attitudes and use of artificial intelligence: A global study 2025“, der in Kooperation mit der University of Melbourne erarbeitet wurde. Über 48.000 Personen aus 47 Ländern, darunter mehr als 1.000 aus Deutschland, wurden zu ihren Einstellungen und Erfahrungen befragt.
Kompetenzen im Umgang mit KI: Defizite und Herausforderungen
Trotz der breiten Nutzung von KI-Tools fühlen sich viele Deutsche bei deren Anwendung unzureichend geschult. Lediglich 20 Prozent der Befragten haben an Schulungen oder Weiterbildungen zu Künstlicher Intelligenz teilgenommen. Im globalen Vergleich ist dieser Wert mit 39 Prozent fast doppelt so hoch. Weniger als 50 Prozent der Nutzer in Deutschland geben an, in der Lage zu sein, KI-Anwendungen kritisch zu bewerten oder korrekt einzusetzen. Besorgniserregend ist, dass 43 Prozent der Anwender die Resultate von KI-Tools oft ohne hinterfragende Überprüfung verwenden. Dies führt dazu, dass Deutschland im Bereich der KI-Kompetenz hinter vielen anderen Nationen zurückfällt. In der Rangliste der untersuchten Länder nimmt Deutschland den vorletzten Platz ein.
Ambivalente Nutzererfahrungen mit KI-Tools
Die Umfrage erbrachte ein gemischtes Bild bezüglich der Wahrnehmung von Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz. Rund ein Drittel der Befragten sieht die Vorteile der Technologie als deutlicher ausgeprägt im Vergleich zu den Risiken (37 Prozent), während 39 Prozent eine gegenteilige Meinung vertreten. Interessanterweise geben 59 Prozent der Nutzer an, positive Erfahrungen mit KI gesammelt zu haben. Zu den genannten Vorteilen zählen eine gesteigerte Effizienz und erhebliche Zeitersparnisse bei Routineaufgaben. Auf der anderen Seite berichten jedoch 31 Prozent von hindernisbringenden negativen Aspekten wie Fehlinformationen, Verlust der Kontrolle oder das Fehlen menschlicher Interaktion.
Kritische Lage in der Arbeitswelt
Im beruflichen Kontext ist der Einsatz von KI-Tools ebenfalls weit verbreitet: 62 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Arbeitgeber Künstliche Intelligenz einsetzen. Selbst 55 Prozent verwenden entsprechende Programme in ihrer täglichen Arbeit. Oft geschieht dies jedoch ohne klare rechtliche Rahmenbedingungen oder unternehmensinterne Richtlinien. Lediglich 46 Prozent der Firmen haben bislang Regelungen für den Einsatz von generativer KI eingeführt. Diese Unsicherheiten führen dazu, dass fast die Hälfte der Mitarbeiter bereit ist, Inhalte, die von KI-Systemen erstellt wurden, als eigene Arbeiten auszugeben, was potenzielle Risiken hinsichtlich Datenschutz und Fehlentscheidungen mit sich bringt. Fehlt es an klaren Vorgaben und einer transparenten Kommunikation, können Unternehmen mit Reputations- und Haftungsfragen konfrontiert werden. Der Mangel an einer strukturierten Integration von KI wird als ernsthaftes Problem wahrgenommen, da nur 46 Prozent der Unternehmen über eine umfassende KI-Strategie verfügen.
Forderungen nach Regulierung und Klarheit
Ein großer Teil der Befragten fordert von Politik und Wirtschaft, klarere Antworten auf den Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu geben. Rund drei Viertel der Teilnehmer sprechen sich für internationale Standards aus, während 71 Prozent eine gemeinsame Regulierung von staatlichen Einrichtungen und Industrie wünschen. Nur ein Drittel zeigt sich mit den bestehenden Regeln zufrieden. Diese Unzufriedenheit ist besonders auffällig, da 91 Prozent der Befragten mit den geltenden gesetzlichen Vorgaben in Deutschland nicht vertraut sind. Diese Ergebnisse verdeutlichen einen akuten Informationsmangel in der Öffentlichkeit und das Bedürfnis nach mehr Übersichtlichkeit in der Gesetzgebung.
Fazit: Notwendigkeit klarer Richtlinien und Schulungen
Die Verbreitung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland ist unbestritten, jedoch zeigt eine aktuelle Studie von KPMG, dass sowohl das Vertrauen in die Technologie als auch die Kompetenzen im Umgang mit ihr hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die wachsende Nutzung erfordert sowohl klare Richtlinien als auch gezielte Schulungsmaßnahmen. Nur durch eine zielgerichtete Annäherung an die Herausforderungen des KI-Einsatzes kann die Akzeptanz und Sicherheit von deren Anwendung in der Gesellschaft gewährleistet werden.