EU AI Act: Unternehmen erkennen Defizite nicht an
Einführung in den EU AI Act
Ab dem 2. August 2026 wird die einheitliche EU-Gesetzgebung für künstliche Intelligenz, bekannt als der EU AI Act, in Kraft treten. Diese Regelung verpflichtet Unternehmen, ihre KI-Anwendungen an neue Standards anzupassen, die Transparenz und Verantwortung fördern. Eine aktuelle Umfrage von CRIF, EY und Business Circle zeigt jedoch, dass viele Unternehmen dieser Entwicklungen bislang weitgehend untätig gegenüberstehen. So haben 64 Prozent der befragten Firmen kaum oder keine Maßnahmen zur Umsetzung der bevorstehenden Vorgaben ergriffen, obwohl 73 Prozent die Notwendigkeit einer Anpassung als hoch oder sehr hoch einschätzen. Diese Diskrepanz ist alarmierend und wirft Fragen zur Vorbereitung der Unternehmen auf künftige Herausforderungen auf.
Die Risiken der Untätigkeit
Der Informationsdienstleister CRIF merkt an, dass die meisten Unternehmen die Bedeutung des EU AI Act unterschätzen. Dessen Anforderungen betreffen unter anderem die Datenverwendung, Dokumentationspflichten sowie die Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen, die von KI-Systemen getroffen werden. Die künftigen Regelungen stellen hohe Anforderungen an die unternehmerische Transparenz im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Trotz der klaren Vorgaben scheinen viele Organisationen nicht entsprechend vorbereitet zu sein. Noch stehen Unternehmen deutliche Datenlücken im Weg, die den effektiven Einsatz von KI-Systemen behindern.
Vorbereitungen auf KI-Implementierung
Laut der Umfrage planen 62 Prozent der Unternehmen, Künstliche Intelligenz in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise dem Risikomanagement einzusetzen. Doch die Voraussetzungen dafür sind häufig nicht gegeben. Rund 46 Prozent der befragten Firmen gaben an, dass für eine agile und proaktive Risikosteuerung die erforderlichen Daten nicht in ausreichendem Maße verfügbar sind. Nur etwa 15 Prozent können auf vollständige Echtzeitdaten zurückgreifen. Diese unzureichenden Datenbestände könnten die Einführung von KI-Technologien erheblich hemmen und die Entwicklung ressourcenschonender und effektiver Verfahren behindern.
Datenqualität und Technologieintegration
Anca Eisner-Schwarz, Geschäftsführerin von CRIF Österreich, hebt hervor, dass die Qualität der zugrunde liegenden Daten entscheidend für den Erfolg technologischer Lösungen ist. Sie empfiehlt Unternehmen, frühzeitig einen Fokus auf die Qualität ihrer Daten sowie auf die Integration neuer Technologien und auf regulatorische Klarheit zu setzen. Ein solider Datenfundament ist nicht nur entscheidend für die Einhaltung der neuen Vorschriften, sondern auch für die langfristige Resilienz und strategische Handlungsfähigkeit der Unternehmen. Eine adäquate Vorbereitung könnte Unternehmen dabei helfen, nicht nur den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Fazit: Vorbereitungen sind unerlässlich
Die anstehenden Vorschriften des EU AI Act sind für viele Unternehmen eine Herausforderung, die ernst genommen werden muss. Allein die Notwendigkeit zur Anpassung bestehender Systeme und die hohe Relevanz qualitativ hochwertiger Daten sollten Anstoß zur frühzeitigen Planung und Umsetzung geeigneter Maßnahmen sein. Nur durch proaktive Schritte können Unternehmen sicherstellen, dass sie den neuen Anforderungen gerecht werden und die Potenziale von Künstlicher Intelligenz effektiv nutzen können. Das Versäumnis, jetzt zu handeln, könnte weitreichende Konsequenzen für die Marktposition und Innovationsfähigkeit der Unternehmen haben.