Fortschritt beim Ausbau von Glasfaser-Internet in Deutschland

Der Ausbau von schnellem Glasfaser-Internet in Deutschland entwickelt sich schneller als ursprünglich erwartet. Laut einer aktuellen Studie des Bundesverbands Breitbandkommunikation (Breko) war im Juni bereits 52,8 Prozent der Wohnungen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen mit Glasfaserleitungen ausgestattet. Diese Zahl stellt einen Anstieg von nahezu zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar und hat sich im Vergleich zur Hälfte des Jahres 2022 sogar verdoppelt. Für das Jahr 2025 wird prognostiziert, dass der Anteil auf 60 Prozent oder sogar darüber hinaus ansteigen könnte.

Ein zentrales Ziel der Ampel-Bundesregierung war es, bis Ende 2025 mindestens 50 Prozent der Haushalte mit Glasfaser zu versorgen. Diese Vorgabe ist bereits jetzt erreicht. Glasfaser wird als die effizienteste Technologie angesehen, um die ständig wachsenden Datenmengen zu bewältigen. Im Gegensatz zu Fernsehkabeln, die zwar ebenfalls hohe Geschwindigkeiten ermöglichen, jedoch anfällig für Schwankungen sind, bietet Glasfaser eine stabilere Lösung. Darüber hinaus wird Internet über Telefonleitungen, auch bekannt als VDSL, als unzureichend für die zukünftigen Datenanforderungen gewertet.

Ziele und Herausforderungen der Glasfaser-Versorgung

Die vorherige Bundesregierung hatte ambitionierte Pläne formuliert, mit dem Ziel, bis zum Jahr 2030 eine flächendeckende Versorgung zu erreichen, was eine 100-prozentige Abdeckung implizierte. Laut der Studie wird dieses Ziel jedoch voraussichtlich verfehlt. Dennoch sollte der Glasfaseranteil bis zu 82 bis 92 Prozent steigen. Experten betonen, dass die letzten Meter der Verlegung die größten Herausforderungen darstellen und häufig die kostspieligsten sind. Jens Böcker von Breko hebt hervor, dass punktuelle Förderungen notwendig seien, um den flächendeckenden Glasfaser-Ausbau zu sichern.

Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung, bestehend aus Union und SPD, wird das Ziel des vollständigen Ausbaus ebenfalls bekräftigt. Allerdings wurde keine konkrete Frist dafür gesetzt. Die genannten Werte beziehen sich auf sogenannte „Homes Passed“, was bedeutet, dass Glasfaserleitungen zumindest in der Straße vor dem Gebäude verlegt sind. In vielen Fällen endet die Verlegung an dieser Stelle, da Hauseigentümer bislang keine Genehmigung für die Installation bis in ihre Gebäude erteilt haben.

Aktuelle Erschließung und politische Unterstützung

Bislang sind bereits 27,3 Prozent der Wohnungen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen direkt an die Glasfaserleitungen angeschlossen. Diese Zahl nimmt stetig zu und zeigt, dass der Ausbau in die richtige Richtung geht. Breko fordert von der Politik weitere Investitionsanreize und Planungssicherheit, um den Unternehmen im Glasfaserausbau den nötigen Rückenwind zu geben. Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) äußerte sich positiv über die Fortschritte. Er betont, dass die aktuellen Zahlen belegen, dass sich Deutschland auf dem richtigen Weg befindet, und kündigte an, dass die Geschwindigkeit des Ausbaus durch schnellere Genehmigungen, Priorität für den Netzausbau und Hilfestellungen für die Branche weiter gesteigert werden soll.

Fazit: Fortschritt trotz Herausforderungen

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Fortschritt beim Glasfaser-Ausbau in Deutschland über den Erwartungen liegt. Obwohl es herausfordernd sein wird, flächendeckend eine vollständige Versorgung zu erzielen, zeigen die aktuellen Zahlen eine positive Entwicklung. Die aktive Unterstützung und Planungssicherheit seitens der Politik könnten entscheidend sein, um die gesteckten Ziele zu erreichen.