Einführung in das Rahmenkonzept der WHO für die gesundheitliche Entwicklung

Seit 1980 haben die 51 Mitgliedsländer der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein einheitliches Rahmenkonzept zur gesundheitlichen Entwicklung formuliert. Dieses Konzept legt klare Ziele und Strategien fest, die Ländern als Leitfaden dienen, um nationale gesundheitspolitische Ansätze in konkrete Programme auf lokaler Ebene zu transformieren. Die umfassende Überarbeitung dieses Rahmenkonzepts, die im September 1998 vom WHO-Regionalkomitee für Europa genehmigt wurde, resultierte aus ausführlichen wissenschaftlichen Analysen sowie dem Dialog mit allen Mitgliedstaaten und relevanten Organisationen in der Region. Diese Überarbeitung gibt die Agenda bis zur nächsten Revision im Jahr 2005 vor und steht im Einklang mit dem Ziel, die gesundheitliche Entwicklung entscheidend voranzutreiben.

Ziele und Werte der GESUNDHEIT21

Das übergeordnete Ziel des Rahmenkonzepts GESUNDHEIT21 besteht darin, allen Menschen in der Region ein volles gesundheitliches Potential zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt das Konzept zwei Hauptanliegen: Zum einen soll die Gesundheit der Bevölkerung während ihrer gesamten Lebensspanne gefördert und geschützt werden. Zum anderen zielt es darauf ab, die Inzidenz bedeutender Krankheiten und Verletzungen sowie die damit verbundenen Leiden zu reduzieren. Diese beiden Ziele sind essenziell für die langfristige Verbesserung der Gesundheit in der Region.

Die ethischen Grundlagen dieses Ansatzes beruhen auf drei wesentlichen Werten: Erstens wird Gesundheit als fundamentales Menschenrecht angesehen, was die Notwendigkeit betont, allen Menschen Zugang zu Gesundheitsressourcen zu gewähren. Zweitens wird gesundheitliche Chancengleichheit angestrebt, um sicherzustellen, dass alle Gesellschaftsgruppen gleichermaßen von gesundheitlichen Fördermaßnahmen profitieren. Drittens sollen Solidarität in den Maßnahmen sowie Partizipation und Rechenschaftspflicht bei der Durchführung der gesundheitlichen Entwicklung gefördert werden. Diese Werte sind zentral, um die gemeinsamen Ziele effektiv zu erreichen und die Akzeptanz innerhalb der Mitgliedstaaten zu gewährleisten.

Strategien zur Umsetzung der GESUNDHEIT21

Zur Förderung der Umsetzung von GESUNDHEIT21 wurden vier grundlegende Strategien festgelegt, die sicherstellen sollen, dass wissenschaftliche, wirtschaftliche, soziale und politische Nachhaltigkeit gegeben sind. Diese Strategien zielen darauf ab, die Maßnahmen so zu gestalten, dass sie langfristige Erfolge in der gesundheitlichen Entwicklung garantieren. Eine solche Herangehensweise ermöglicht es auch, auf aktuelle Herausforderungen im Gesundheitsbereich schnell und effizient zu reagieren, indem sie flexibel auf Veränderungen in der Gesellschaft und im Gesundheitswesen reagieren kann.

Die Strategien sind so konzipiert, dass sie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen stärken. Dazu gehören staatliche Institutionen, Nichtregierungsorganisationen, internationale Gesundheitsorganisationen und die Zivilgesellschaft. Diese Kooperation ist entscheidend, um einen umfassenden Ansatz zu gewährleisten und Synergien zu schaffen, die für die Umsetzung der Gesundheitsstrategien erforderlich sind. Damit die Strategien erfolgreich greifen, müssen sie kontinuierlich überprüft und angepasst werden, um auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Entwicklungen reagieren zu können.

Die 21 Ziele für das 21. Jahrhundert

Im Rahmen von GESUNDHEIT21 wurden 21 spezifische Ziele für das 21. Jahrhundert formuliert. Diese Anforderungen richten sich an die gesamte Region und bieten konkrete Vorschläge, wie die Gesundheitssituation verbessert werden kann. Die Ziele sind darauf ausgerichtet, messbare Fortschritte zu erzielen, und dienen als Benchmark zur Bewertung des Erfolgs der umgesetzten Maßnahmen. Durch die Einhaltung dieser Ziele können die Länder ihre Anstrengungen zur Förderung der Gesundheit zielgerichteter steuern und priorisieren.

  • Steigerung des Zugangs zu Gesundheitsdienstleistungen für alle Bevölkerungsgruppen.
  • Verbesserung der Gesundheitsbildung und Präventionsmaßnahmen in der Bevölkerung.
  • Förderung moderner und effizienter Versorgungssysteme zur Reduzierung von Krankheiten.

Diese Ziele sind ambitioniert, bieten jedoch einen inspirierten Rahmen zur Gestaltung und Verwirklichung von Konzepten zum Thema „Gesundheit für alle“ in den beteiligten Ländern. Die Fortschritte, die aus der Verfolgung dieser Ziele resultieren, werden dazu beitragen, ein höheres Maß an Wohlbefinden in der gesamten Region zu erreichen und die Lebensqualität der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern.

Fazit: Ein gemeinschaftlicher Ansatz zur Gesundheitsförderung

Die GESUNDHEIT21-Initiative stellt einen wichtigen Schritt dar, um die gesundheitliche Entwicklung in der europäischen Region nachhaltig zu fördern. Durch die Festlegung klarer Ziele und Strategien sowie die Betonung ethischer Werte wird ein strukturierter und gemeinschaftlicher Ansatz geschaffen, der alle Mitgliedstaaten zur aktiven Teilnahme anregt. So kann langfristig die Gesundheit der Bevölkerung verbessert und ein gesundes Lebensumfeld für zukünftige Generationen geschaffen werden.