Trends 2026: Compliance im Fokus

Im Jahr 2026 stehen Unternehmen vor einer sich verschärfenden Compliance-Landschaft. Neue europäische und nationale Vorschriften, wie der EU-AI-Act, Vorgaben zu ESG und Anti-Fraud-Strategien, laden die Compliance-Anforderungen auf eine neue Ebene. Es ist unabdingbar, dass Unternehmen sich auf diese Veränderungen einstellen und konkrete Maßnahmen ergreifen.

Regulatorische Entwicklung und deren Einfluss

Die Regulierung wird 2026 komplexer, da zahlreiche nationale und internationale Gesetze in Kraft treten oder sich im politischen Prozess befinden. Diese Vorschriften, ob streng oder moderat, wirken sich direkt auf die Geschäftsabläufe aus. Künstliche Intelligenz (KI)-Regulierungen, Lieferkettengesetzgebungen und erweiterte ESG-Bestimmungen sind zentrale Punkte, die es zu beachten gilt. Die Notwendigkeit einer funktionsübergreifenden Compliance-Strategie, die sowohl globale als auch lokale Regelungen berücksichtigt, ist entscheidend, um rechtlichen Problemen und Reputationsschäden vorzubeugen. In Deutschland stehen Unternehmen unter anderem vor der Herausforderung, sich an den AI Act, die angepassten CSRD-Schwellenwerte und das Lieferkettengesetz zu halten.

Ethisches Verhalten in der Unternehmensführung

Führungsethik nimmt eine zentrale Rolle in der Unternehmenskultur ein. Die Verhaltensweisen von Führungskräften werden zunehmend beobachtet und bewertet. Ethik und verantwortungsbewusstes Handeln beeinflussen nicht nur das Vertrauen der Mitarbeiter, sondern auch die allgemeine Unternehmensreputation. Unternehmen sollten daher klare Richtlinien für einen ethischen Umgang festlegen, um Verantwortungsbewusstsein zu fördern und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Um Feedback zu integrieren, sind regelmäßige Umfragen und offene Dialoge erforderlich. Ethisches Handeln darf nicht auf einen „weichen Faktor“ reduziert werden, sondern muss in alle Geschäftsprozesse integriert werden.

AI Governance und Verantwortlichkeit

Mit der Einführung des AI Acts im Jahr 2026 werden Unternehmen verpflichtet, ihre KI-Systeme dokumentieren und regelmäßig testen zu müssen. Diese Vorschriften berücksichtigen auch ethische Gesichtspunkte wie Fairness und Nachvollziehbarkeit. Um die Anforderungen zu erfüllen, ist es entscheidend, klare Verantwortlichkeiten für die verschiedenen Abteilungen – darunter IT, Recht und Einkauf – zu definieren. Diese Verantwortlichkeiten müssen regelmäßig in Form von Protokollen und Monitoring-Prozessen überprüft werden. Eine zentrale Anlaufstelle für die Überwachung und Dokumentation der KI-Systeme kann Unternehmen helfen, den Überblick zu behalten und Compliance sicherzustellen.

Messung von Compliance-Erfolgen

Die Art und Weise, wie Unternehmen Compliance-Daten verwenden, entwickelt sich von einem Fokus auf Output zu einem leistungsorientierten Outcome. Dies bedeutet, dass nicht nur die Durchführung von Schulungen, sondern auch die tatsächliche Verhaltensänderung der Mitarbeiter entscheidend ist. Unternehmen sind angehalten, präzise und überprüfbare Daten zu sammeln, um die Wirksamkeit ihrer Compliance-Programme zu bewerten. Dies beinhaltet die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen, um einen umfassenden Überblick über Risiken und Integrität zu erhalten. Es ist unerlässlich, Systeme zu etablieren, die es ermöglichen, sowohl Aktivitäten als auch Ergebnisse zu messen, um den Gefahren durch fehlende Compliance vorzubeugen.

Fazit: Strategische Anpassungen für nachhaltigen Erfolg

Die wachsenden Compliance-Anforderungen stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der ethisches Verhalten fördert und Compliance-Daten strategisch nutzt, ist unerlässlich. Wer Prozesse und Dokumentationen abteilungsübergreifend optimiert und verantwortungsbewusste Führung in den Mittelpunkt stellt, wird besser auf die künftigen Anforderungen vorbereitet sein. Die gesetzlichen Vorgaben der EU und Deutschlands zeigen, dass nachhaltiger Unternehmenserfolg nur durch verantwortungsvolle Unternehmensführung möglich ist.