Entwicklungen im innerdeutschen Flugverkehr

In den letzten Jahren hat sich der innerdeutsche Flugverkehr erheblich verändert. Die Lufthansa, führend in diesem Bereich, hat das Angebot an Inlandsflügen stark reduziert. Zahlreiche Strecken innerhalb Deutschlands sind aufgegeben worden oder werden nur noch sporadisch bedient. Dies gilt unter anderem auch für Billigfluggesellschaften wie Easyjet und Ryanair, die keine innerdeutschen Verbindungen mehr anbieten. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) ist die Zahl der Reisenden auf innerdeutschen Flügen im Sommer 2025 um 0,7 Prozent auf 5,3 Millionen gesunken. Ein Vergleich mit den Passagierzahlen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie zeigt, dass der Rückgang dramatisch ist; die Passagierzahl ist um 54,9 Prozent im Vergleich zu 2019 gesunken.

Die Ursachen sind vielfältig. Zum einen hat das verringert Angebot zu einem Rückgang der Nachfrage geführt, insbesondere von Geschäftsreisenden. Der Einsatz von Videokonferenzen hat persönliche Treffen ersetzt. Zudem ist die Deutsche Bahn trotz ihrer Herausforderungen zunehmend eine attraktivere Alternative geworden, insbesondere auf wichtigen Strecken wie zwischen München und Berlin. Die steigenden Kosten für Inlandsflüge haben ebenfalls einen Einfluss; Lufthansa gibt an, dass beispielsweise Flugsicherungs- und Sicherheitskosten gestiegen sind. Experten signalisieren, dass sich innerdeutsche Flüge für Airlines kaum noch lohnen, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ungünstig sind. Dennoch betreibt Lufthansa weiterhin wichtige Verbindungen zu ihren Drehkreuzen in Frankfurt und München, um die Auslastung ihrer Langstreckenflüge zu sichern.

Steigende Nachfrage auf internationalen Strecken

Im Gegensatz zum innerdeutschen Flugverkehr verzeichnet die internationale Luftfahrt einen Anstieg. Laut den Zahlen von Destatis starteten von April bis Oktober 2025 etwa 68,5 Millionen Passagiere von deutschen Hauptverkehrsflughäfen ins Ausland, was einem Plus von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch bleibt die Passagierzahl 2025 um 2,8 Prozent unter den Rekordzahlen von 2019. Besonders beliebt sind die USA als Reiseziel, wo 4,5 Millionen Reisende aus Deutschland registriert wurden, obwohl sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent verringerte. Auch Ägypten und Spanien zählen zu den bevorzugten Zielen; Spanien führt mit 10,5 Millionen Fluggästen, was eine Steigerung von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Die Türkei und Italien folgen auf den Plätzen zwei und drei der beliebtesten europäischen Reiseziele mit einem Zuwachs an Reisenden. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Reisenden nach Griechenland, der im Vergleich zum Sommer 2019 um 27 Prozent gewachsen ist. Diese Veränderungen deuten darauf hin, dass Reisende möglicherweise eine Präferenz für internationale Destinationen gefunden haben, während innerdeutsche Flüge an Attraktivität verlieren.

Politische Maßnahmen und ihre Auswirkungen

Im November 2025 wurden von der Bundesregierung Maßnahmen beschlossen, die eine Unterstützung für die Luftfahrtindustrie darstellen sollen. Ab Juli 2026 soll die Ticketsteuer im Luftverkehr gesenkt werden, was einer Entlastung von etwa 350 Millionen Euro entsprechen könnte. Auch eine Senkung der Flugsicherungskosten ist in Aussicht. Diese Steuer wurde ursprünglich eingeführt, um Haushaltslöcher zu schließen, und stellt eine finanzielle Belastung für die Fluggesellschaften dar. Aktuell zahlen Airlines je nach Reisedistanz unterschiedliche Beträge, was für Kurzstrecken bei 15,53 Euro beginnt und für Fernstrecken bis zu 70,83 Euro ansteigt.

Die Luftfahrtbranche fordert schon länger eine ReformReform Eine Reform bezeichnet eine gezielte Veränderung oder Verbesserung bestehender Strukturen, Gesetze, Systeme oder Prozesse. Ziel ist es, Missstände zu beseitigen, Abläufe zu modernisieren oder gesellschaftliche, wirtschaftliche oder politische Rahmenbedingungen anzupassen. Reformen können einzelne Bereiche betreffen oder umfassende Veränderungen auslösen und entstehen oft aus gesellschaftlichem, technischem oder politischen Bedarf. #Erneuerung #Umgestaltung #Neuausrichtung #Strukturreform der Luftverkehrssteuer, da internationale Fluggesellschaften oft ihren Sitz an Standorten mit geringeren Kosten wählen, was zu einem Wettbewerbsnachteil für deutsche Flughäfen führt. Besonders die Lufthansa hat in jüngster Zeit ihre Klage über die ungleichen Wettbewerbsbedingungen erneuert, betont die Wettbewerbsnachteile, die aus höheren Kosten resultieren, und hat sogar ihr Angebot von Direktverbindungen aus kleineren Flughäfen ins europäische Ausland reduziert.

Markttrends und zukünftige Perspektiven

Die Entwicklungen im deutschen Flugverkehr sind von grundlegenden Veränderungen geprägt. Der Rückgang der innerdeutschen Flüge ist ein klares Signal für die Anpassung der Reisemuster. Reisende, insbesondere Geschäftsreisende, suchen zunehmend nach alternative Verkehrsmitteln, die effizienter und kostengünstiger sind, wie etwa die Bahn. Auch die wachsende Beliebtheit internationaler Reiseziele unterstreicht diesen Trend. Die Anpassung der Luftverkehrssteuer könnte für die Branche von Vorteil sein und möglicherweise die Preissituation für Flüge in den kommenden Jahren verbessern. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um die Attraktivität des innerdeutschen Flugverkehrs langfristig zu erhöhen.

Fazit: Marktdynamiken und strategische Anpassungen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der innere Flugverkehr in Deutschland durch erhebliche Rückgänge geprägt ist, während internationale Reisen zunehmen. Die anstehenden politischen Maßnahmen könnten einen Wendepunkt darstellen, um die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche zu stärken. Die Entwicklungen deuten darauf hin, dass Airlines strategisch agieren müssen, um sich in einem sich wandelnden Markt erfolgreich zu positionieren.