Rostocker Augenärztin eröffnet neue Beauty-Praxis für Botox
Ästhetische Medizin in Rostock: Ein Neuanfang
In Rostock nimmt die 34-jährige Dr. Luisa Schiller einen bemerkenswerten Schritt in ihrer medizinischen Karriere. Mit der Eröffnung ihrer Privatpraxis „mooi ästhetik“ am Schröderplatz möchte sie einen besonderen Fokus auf minimalinvasive Eingriffe legen. Diese Techniken, die von Hyaluronsäure über Microneedling bis hin zu Botox reichen, sind in der ästhetischen Medizin stark im Trend. Ihr Ziel ist es, diese Verfahren nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer attraktiv zu machen, die ebenfalls Interesse an Schönheitsbehandlungen zeigen.
Berufliche Neuorientierung
Dr. Schiller hat sich nicht ohne Grund für diesen Schritt entschieden. Nachdem sie drei Jahre als Assistenzärztin in der Augenheilkunde gearbeitet hatte, stellte sie fest, dass sie in ihrem Beruf nicht die Erfüllung fand, die sie suchte. Die Herausforderungen und die hohe Arbeitsbelastung im Krankenhausalltag ließen wenig Raum für persönliche Zeit, was für die zweifache Mutter eine große Umstellung bedeutete. „Ich dachte immer: Das kann nicht alles sein“, reflektiert Schiller über ihre Entscheidung, den konventionellen Weg zu verlassen und ihrem Traum von einer eigenen Praxis zu folgen. Diese Entscheidung bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich, über die sie sich im Vorfeld genau Gedanken gemacht hat.
Der Trend zur Privatpraxis
Dr. Schiller ist nicht die einzige Ärztin in Mecklenburg-Vorpommern, die diesen Weg wählt. Bei der Ärztekammer MV sind derzeit 116 Privatpraxen registriert, wobei immer mehr Mediziner, darunter viele Hausärzte, Neurologen und Anästhesisten, aus dem kassenärztlichen System in die Privatpraxis wechseln. Der Grund dafür liegt oft in dem Wunsch nach mehr Flexibilität und weniger bürokratischen Hürden. Die staatliche Genehmigung zur Ausübung des Heilberufs reicht aus, um in diesem Sektor tätig zu werden, da es in Deutschland keine speziell geregelte Facharztausbildung für ästhetische Medizin gibt. Aber auch die ökonomischen Aspekte sind nicht zu vernachlässigen: Obwohl die Gebührenordnung für Ärzte seit 1996 nicht mehr angehoben wurde, ist die Freiheit und Flexibilität in der Behandlung eine wertvolle Komponente für viele Privatärzte.
Herausforderungen in der Praxisgestaltung
Die Gründung einer eigenen Praxis bringt diverse Herausforderungen mit sich, und Dr. Schiller ist sich dessen bewusst. Um ihr Einkommen zu stabilisieren und weitere Erfahrungen im dermatologischen Bereich zu sammeln, plant sie, ab Dezember in einem dermatologischen Telemedizin-Start-up mitzuarbeiten. Dies gibt ihr die Möglichkeit, flexiblere Arbeitszeiten mit ihrer Praxistätigkeit zu kombinieren. Ein zentraler Aspekt ihrer Praxisgründung war die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Die Anforderungen für eine neue Praxis sind hoch: Es werden unter anderem spezielle Sanitäranlagen, abwischbare Fußböden und Barrierefreiheit gefordert. Diese Standards gelten nicht für bestehende Praxen, führen jedoch zu hohen Investitionen bei Neugründungen. Dr. Schiller musste daher lange nach einem passenden Raum suchen, um ihre Vision in die Realität umzusetzen.
Ein besonderer Behandlungsansatz
In ihrer Praxis legt Dr. Schiller großen Wert auf natürliche Behandlungsergebnisse. Während sie das Wohlbefinden ihrer Patienten in den Mittelpunkt stellt, betont sie, dass niemand mit übertriebenen Ergebnissen, wie sogenannten „Schlauchbootlippen“, die Praxis verlassen soll. Neben Faltenbehandlungen bietet sie auch Therapien gegen Narben, Pigmentstörungen und übermäßiges Schwitzen an. Dr. Schiller ist sich der gesellschaftlichen Veränderungen in Bezug auf die Wahrnehmung der ästhetischen Medizin bewusst. Sie schätzt, dass Schönheitsmedizin inzwischen einen wesentlich positiveren Ruf hat und dass immer mehr Menschen bereit sind, solche Behandlungen in Anspruch zu nehmen. Ihr Ziel ist es, eine Therapieform zu bieten, die sowohl ästhetische als auch gesundheitliche Aspekte berücksichtigt.
Fazit: Ein mutiger Schritt in die Selbstständigkeit
Dr. Luisa Schillers Entscheidung, eine eigene Privatpraxis für ästhetische Medizin zu eröffnen, ist sowohl ein persönlicher als auch ein beruflicher Neuanfang. Die Herausforderungen, vor denen sie steht, sind vielschichtig, bieten aber auch Potenzial für eine erfüllende berufliche Laufbahn, die Flexibilität und persönliche Entfaltung ermöglicht. Ihr Engagement für qualitativ hochwertige, unterstützende Behandlungen und die Sorge um das Wohlbefinden ihrer Patienten könnten sie in Rostock zu einer angesehenen Fachkraft auf ihrem Gebiet machen.

