Neueröffnung einer Schönheits-Praxis in München

In der Altstadt von München hat das Influencer-Duo Henrik Heüveldop und Dominik Bettray, besser bekannt als „Dr. Rick und Dr. Nick“, eine neue Praxis für Schönheitsbehandlungen eröffnet. Dieses Unternehmen setzt auf einen strategischen Standort sowie eine an auffälliger Werbung, die sowohl Neugier als auch Diskussionen hervorruft.

Die Eröffnung der „Aesthetify“-Praxis fällt in die Vorweihnachtszeit, was eine hohe Nachfrage anziehen soll. Das Werbebanner, das über dem Eingang der Praxis prangt, zeigt die beiden Unternehmer lässig mit Spritzen in der Hand. Der Slogan „Merry Christmas!“ soll sowohl Freude verbreiten als auch die Aufmerksamkeit von Passanten, die an der beliebten Einkaufsstraße Sendlinger Straße vorbeispazieren, auf sich ziehen.

Standort und Investitionen

Die Sendlinger Straße ist für ihre hohen Fußgängerzahlen bekannt und erstreckt sich vom Sendlinger Tor bis zum Marienplatz, in der Nähe des Viktualienmarktes. Hier befinden sich zahlreiche Geschäfte, die im höheren Preissegment positioniert sind, darunter das Kaufhaus Breuninger und der Küchenausstatter Le Creuset. Die Wahl dieses Standorts deutet auf die Ambitionen der beiden Unternehmer hin, ihre Praxis im gehobenen Markt zu etablieren.

Laut Berichten plant das Duo, in ihre Praxis etwa 70 Millionen Euro zu investieren. Auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern sind eine Vielzahl von Schönheitsbehandlungen angedacht, wobei bis zu 100 Mitarbeiter eingestellt werden sollen. Zu den Dienstleistungen zählen Behandlungen mit Botox, Hyaluronspritzen, sowie Anwendungen, die die Kollagenproduktion anregen. Des Weiteren sollen nicht-invasive Liftings mit Fäden und Körperfettreduktionsbehandlungen angeboten werden. In Zukunft ist auch die Einführung chirurgischer Eingriffe vorgesehen, allerdings ist dafür ein plastischer Chirurg notwendig.

Werbung und rechtliche Herausforderungen

Die auffällige Werbung hat jedoch nicht nur Begeisterung ausgelöst, sondern auch rechtliche Fragen aufgeworfen. In der Vergangenheit hatte das Duo mit einem Rechtsstreit zu kämpfen, der sich um die Werbung mit Vorher-Nachher-Fotos drehte. Im Juli 2025 entschied der Bundesgerichtshof, dass der Einsatz solch eines Bildmaterials zur Bewerbung von Schönheitsbehandlungen unzulässig ist. Dieses Verbot betrifft auch minimalinvasive Eingriffe wie Hyaluron- oder Botoxunterspritzungen und gilt für alle Werbeformate, einschließlich sozialer Medien und Websites.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatte das Gerichtsverfahren eingeleitet, nachdem sie gegen die Werbepraxis der beiden Influencer vorgegangen war. Die Entscheidung des BGH unterstreicht die Sensibilität des Themas, da jede Form der Werbung, die Eingriffe in den menschlichen Körper propagiert, strengen Richtlinien unterliegt. Heüveldop und Bettray heben dabei ihren Status als „Ärzte“ hervor, auch wenn sie keine Facharztausbildung besitzen. Dies führt zu einer gewissen Kontroversität in der Wahrnehmung ihrer Angebote und der gesetzeskonformen Kommunikation.

Somit spiegelt die Eröffnung der Praxis die Spannungen zwischen modernen Schönheitsidealen, den rechtlichen Rahmenbedingungen und den Anforderungen der Branche wider. Die schnellen Veränderungen in der Wahrnehmung von Schönheitsbehandlungen erfordern von den Anbietern nicht nur kreative Ansätze, sondern auch ein tiefes Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen.

Fazit: Herausforderungen und Chancen für Dr. Rick und Dr. Nick

Die Eröffnung der „Aesthetify“-Praxis in München durch das Influencer-Duo bringt sowohl Potenzial als auch Risiken mit sich. Während sie mit ihrem Ansatz neue Zielgruppen ansprechen, müssen sie gleichzeitig die rechtlichen Vorgaben im Auge behalten, um erfolgreich zu arbeiten. Die Lage in einer stark frequentierten Einkaufsstraße und die signifikanten Investitionen deuten darauf hin, dass die beiden Unternehmer bereit sind, sich den Herausforderungen des Marktes zu stellen. Ob sie den rechtlichen Rahmen einhalten können und wie sich die Praxis entwickelt, bleibt abzuwarten.