Libor Smoldas Trio begeistert mit improvisatorischem Stil
Beeindruckendes Konzert im Birdland
Das Trio um den Gitarristen Libor Smoldas trat in einem der renommiertesten Jazzclubs Deutschlands auf, dem Birdland in Neuburg. Trotz einer geringeren Besucherzahl als gewohnt schafften es Smoldas, Jay Anderson am Bass und Adam Nussbaum am Schlagzeug, die Atmosphäre rasch anzufüllen. Der Klangraum des Clubs wurde von der kraftvollen Darbietung des Trios erfasst, die eine bemerkenswerte musikalische Energie und Intensität ausstrahlten. Die Zuhörer wurden in die musikalischen Leistungen hineingezogen, als ob der gesamte Raum mit begeisterten Zuhörern gefüllt war.
Die musikalischen Leistungen des Trios
Libor Smoldas zeigte sein außergewöhnliches Talent an der Gitarre, das sowohl technisch als auch musikalisch beeindruckend war. Er schaffte es, das Fehlen eines Klaviers oder Blasinstruments zu kompensieren und erzeugte einen facettenreichen Klang mit seinen Gitarrenmelodien. Dabei brachte Jay Anderson am Kontrabass weit mehr als nur ein stabiles Fundament in die Musik ein. Er beeindruckte mit klugen und ausgefeilten Phrasierungen und improvisierten Wendungen, die das musikalische Geschehen spannend und abwechslungsreich gestalteten. Adam Nussbaum wiederum sorgte für die passende Würze am Schlagzeug, indem er mit dynamischen Rhythmen und überraschenden Einlagen die Zuhörer in seinen Bann zog.
Entwicklung musikalischer Themen
Die Darbietung erinnerte an den musikalischen Überschwang, den das Trio praktizierte. Bei Stücken wie „Moon River“ und der Eigenkomposition „Grasshoppers“ wandte sich Smoldas häufig romantischen Melodien zu, die sich problemlos zu süßen musikalischen Verführungen entwickelten. Ab und an schien es, als wolle er die Grenzen zwischen tiefgründiger Empfindsamkeit und sentimentalen Klängen ausloten, insbesondere in den Country-Elementen, die im zweiten Set präsentiert wurden. Diese musikalischen Nuancen wurden nicht nur ausgefeilt interpretiert, sondern auch für die Zuhörer sehr ansprechend präsentiert.
Hervorhebung des Schlagzeugers und der Interaktion im Trio
Adam Nussbaum steuerte mit seiner dynamischen Spielweise eine interessante Komponente bei. Sein spielerischer Umgang mit den Trommeln sorgte dafür, dass der Alarm für gelegentliche Überraschungsakte wie ein Weckruf wirkte. Seine Performance war lebhaft und schien oft übermütig, es entstand der Eindruck, dass er seine Rolle voll und ganz auskostete. In seinen Soli erlaubte sich Nussbaum, spielerisch auf die anderen Musiker einzugehen. Gelegentlich unterbrach er die musikalischen Phasen, um die Dynamik der Darbietung zu gestalten. Ein besonderer Moment war, als das Publikum die Gelegenheit hatte, mit dem Trio „Happy Birthday“ zu singen, zu Ehren von Nussbaum, was die Stimmung auf eine festliche Weise anstieg.
Fazit: Ein gelungener Abend im Jazzclub
Trotz der geringeren Besucherzahl war das Konzert des Libor Smoldas NX Trios ein Erlebnis für die Anwesenden. Die musikalische Kompetenz der Musiker und die Interaktionen innerhalb des Trios sorgten dafür, dass jeder Moment spannend und unterhaltsam war. Die Auswahl der Stücke und die musikalische Gestaltung schufen eine Atmosphäre, die sowohl kreativ als auch einladend war. Das Publikum hatte die Möglichkeit, einen Abend voller musikalischer Höhenflüge zu erleben, der eindrucksvoll in Erinnerung bleibt.

