Deutschland zeigt Interesse an Olympischen Spielen 2036
Deutschland beantragt Teilnahme am Dialog mit dem IOC für Olympische Spiele
Deutschland hat offiziell sein Interesse am Ausrichten der Olympischen und Paralympischen Spiele bekundet. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gab bekannt, dass eine Delegation der Organisation zusammen mit der Sport-Staatsministerin Christiane Schenderlein bei einem Besuch in Lausanne, Schweiz, den Antrag stellte, in den sogenannten Continuous Dialogue des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) aufgenommen zu werden. Diese Phase ermöglicht es nationalen Bewerbern, sich frühzeitig und offen über Konzepte, Rahmenbedingungen und Erwartungen auszutauschen, ohne sich dabei auf ein konkretes Austragungsjahr festzulegen.
Der DOSB plant eine Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele in den Jahren 2036, 2040 oder 2044. Die Zeitspanne zur Entscheidungsfindung durch das IOC bleibt jedoch ungewiss, was die Planung und Durchführung der Bewerbung etwas komplizierter macht. In diesem frühen Stadium des Dialogs wird ein gemeinsamer Austausch angestrebt, der es Deutschland ermöglicht, seine Vorstellungen zu den Spielen weiterzuentwickeln und zu konkretisieren.
Intensive Zusammenarbeit zwischen DOSB und IOC
Am DOSB-Präsidenten Thomas Weikert äußerte sich positiv über den Eintritt in den Continuous Dialogue und betonte dessen Bedeutung: „Mit diesem Schritt signalisieren wir, dass Deutschland ernsthafte Absichten verfolgt, die Olympischen Spiele auszurichten. Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch mit dem IOC, um den Traum von Olympischen Spielen in Deutschland bestmöglich zu realisieren.“ Die Zusammenarbeit wird durch den Dialog intensiviert, da Deutschland seine Pläne und Ideen zur Ausrichtung der Spiele weiter entwickeln kann.
Aktuell ist jedoch unklar, welche Stadt oder Region für die Bewerbung in Frage kommt. Neben Berlin, München und Hamburg bekundet auch die Region Rhein-Ruhr Interesse an einer Kandidatur. Die endgültige Entscheidung über den Bewerber soll am 26. September 2026 auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des DOSB in Baden-Baden getroffen werden. Die fehlende Entscheidung über den endgültigen Standort verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Deutschland gegenübersieht, während es sich in den Auswahlprozess begibt.
Die Unterstützung durch die Bundesregierung
Die Bundesregierung hat der Bewerbung aus Deutschland ihre Unterstützung zugesichert. Schenderlein, die Sport-Staatsministerin, äußerte sich optimistisch über die Chancen der nationalen Kandidatur. Sie ist zuversichtlich, dass der Sport im kommenden Jahr den besten nationalen Kandidaten ermitteln wird, um auf internationaler Ebene erfolgreich zu überzeugen. Diese politische Rückendeckung ist entscheidend, um die notwendige Basis für die Bewerbung zu schaffen und das nötige Vertrauen in die sportliche Eventorganisation zu stärken.
Städtische Ansätze zur Bürgerbeteiligung
In Deutschland variieren die Ansätze zur Bürgerbeteiligung in den verschiedenen Städten. München hat kürzlich in einem Bürgervotum eine klare Mehrheit von 66,4 Prozent für ein Olympiaprojekt erzielt. Die Stadt tritt somit gestärkt in den nationalen Auswahlprozess ein. Im Gegensatz dazu planen Hamburg und die Region Rhein-Ruhr, im kommenden Frühjahr Bürgerentscheide durchzuführen. In Berlin gibt es hingegen keinen geplanten Referendum; die rechtlichen Rahmenbedingungen der Landesverfassung erlauben dies derzeit nicht. Stattdessen wird eine Volksinitiative des Landessportbundes organisiert, um die Bürgermeinung einzubeziehen.
Zusätzlich ist eine politische Vereinbarung zwischen dem DOSB und den potenziellen Bewerberstädten Berlin, München, Hamburg sowie der Region Rhein-Ruhr in Planung. Diese soll zeitnah unterzeichnet werden, um die weiteren Schritte zur Auswahl des nationalen Bewerbers zu formalisieren. Der DOSB wird auf seiner Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main die nächsten Schritte zur ehrgeizigen Kandidatur festlegen.
Fazit: Deutschland geht proaktiv in die Olympia-Bewerbung
Die offizielle Beantragung der Teilnahme am Continuous Dialogue mit dem IOC ist ein bedeutender Schritt für Deutschland auf dem Weg zur Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele. Die politische Unterstützung und der intensive Austausch zwischen den beteiligten Parteien zeigen, dass Deutschland ernsthafte Ambitionen verfolgt. Die unterschiedlichen Ansätze der Stadtbewerber zur Bürgerbeteiligung verdeutlichen die Variabilität der Meinungen und den Grad der Unterstützung im jeweiligen Umfeld. Der gesamte Prozess bleibt jedoch mit Herausforderungen verbunden, die es zu bewältigen gilt, um die Bewerbung erfolgreich voranzubringen.

